Nadelnachgiebigkeit (Compliance) nachträglich verringern?
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jaykay Klassiker-Fan Beiträge: 80 Registriert seit: Mar 2009 |
26.03.2009, 20:30
Hallo zusammen,
ich stelle einfach 'mal eine ganz naive Frage (Analogpuristen lesen besser nicht weiter...). Mein Empire 598 hat einen relativ schweren Tonarm (> 20g eff. Masse), alle meine vorhandenen TA-Systeme (für Thorens TD 166 und Braun PS-500 vorgesehen) weisen eine eher hohe Compliance auf. Jetzt habe ich aus einer Laune heraus einmal eine winzige Kugel Silikon hinten unter den Nadelträger eines alten Ortofon VMS 20 E geklemmt, wie man in etwa der folgenden Bildmontage entnehmen kann. Der Winkel des Nadelträgers ist unverändert, nur gröbere "Welligkeiten" werden abgefangen. Der Klang hat sich m. E. nicht signifikant verändert, Verzerrungen treten auch nicht auf. Meine Frage ist, welche Nachteile diese Aktion haben könnte. Gruß Jürgen Gruß Jürgen
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.03.2009, 21:20 von jaykay.)
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piccohunter Moderator Beiträge: 5.381 Registriert seit: Mar 2009 |
26.03.2009, 20:45
Genaues, fundiertes kann ich nicht sagen, nur meine Vermutungen äußern:
Der Winkel hat sich vielleicht nicht geändert, aber die Bewegungsfähigkeit des Nadelträgers in der vertikalen. Somit können Unebenheiten, Stöße etc evtl. nicht mehr richtig oder genügend abgefangen werden, möglicherweise Beschädigung des Diamanten oder der Platte auf lange Sicht möglich? Und die horizontale Bewegung wird m.E. dadurch auch beeinflusst. Ich würde da nichts riskieren, auch wenn auf den ersten Blick alles OK zu sein scheint.
Gruß, Torsten
Meine Meinung ist Schwarz, Als Mod bin ich Blau. schaut mal vorbei, aber nur Freunde sehen mehr |
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jaykay Klassiker-Fan Beiträge: 80 Registriert seit: Mar 2009 |
26.03.2009, 21:03
(26.03.2009, 20:45)piccohunter schrieb: Genaues, fundiertes kann ich nicht sagen, nur meine Vermutungen äußern: Ich werde 'mal ein paar LPs durchhören. Sobald ich Veränderungen wahrnehme, kann ich das Kügelchen ja wieder entfernen... Danke für deine Meinung dazu. Gruß Jürgen (26.03.2009, 21:03)jaykay schrieb: Ich werde 'mal ein paar LPs durchhören. Sobald ich Veränderungen wahrnehme, kann ich das Kügelchen ja wieder entfernen... Habe gerade festgestellt, dass sich die Rillengeräusche deutlich erhöht haben, obwohl ich mir gerade da einen Zusammenhang kaum erklären kann. Kügelchen ist also wieder 'raus. Aber Versuch macht klug... Gruß Jürgen Gruß Jürgen
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.03.2009, 21:24 von jaykay.)
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piccohunter Moderator Beiträge: 5.381 Registriert seit: Mar 2009 |
26.03.2009, 21:35
Gut.
Ich wollte nämlich grad schreiben, das es durchaus für die Platte oder Nadel schon zu spät sein kann, wenn du die Veränderung wahrnimmst...
Gruß, Torsten
Meine Meinung ist Schwarz, Als Mod bin ich Blau. schaut mal vorbei, aber nur Freunde sehen mehr |
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fibbser Unregistered |
27.03.2009, 09:29
Hallo Jürgen,
viele Audio Technica Systeme haben innerhalb des Nadeleinschubs eine kleine (!!!) Schraube, mittels die CU verändert werden kann. Diese befindet sich in dem kleinen "Dutzel" auf der Verlängerungslinie des Nadelträgers. Versiegelt ist sie meist mit so einem grünlichen Material, das sich leicht auskratzen lässt. Irgendwo im Netz gibt es da sogar eine Anleitung (ich wuhle mal in meinem PC, evtl. habe ich sie sogar). Die Drehveränderung soll IMHO nur gering sein, da sich der Wert schnell ändert. mWn. wird hier der Cantilever stärker gegen die Gummis gedrückt, womit sich die CU erhöht - oder umgekehrt. Leider weiß ich die Drehrichtung für + und - nicht mehr. |
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jaykay Klassiker-Fan Beiträge: 80 Registriert seit: Mar 2009 |
27.03.2009, 10:08
(27.03.2009, 09:29)fibbser schrieb: viele Audio Technica Systeme haben innerhalb des Nadeleinschubs eine kleine (!!!) Schraube, mittels die CU verändert werden kann. Diese befindet sich in dem kleinen "Dutzel" auf der Verlängerungslinie des Nadelträgers. Hallo, davon höre ich tasächlich zum ersten Mal, obwohl ich seit fast 40 Jahren Schallplatten höre. Werde mich mal "schlau" guugeln... Danke für den Hinweis. Gruß Jürgen Gruß Jürgen |
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fibbser Unregistered |
27.03.2009, 11:39
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speyside Nein danke! Beiträge: 144 Registriert seit: Mar 2009 |
27.03.2009, 12:01
Das finde ich schon ziemlich abenteuerlich
Woher weißt du z.B. nach der Schraubaktion, ob der TA nach der Veränderung der CU noch zum Tonarm passt?
Gruß
Rainer ------------------------------------------- Nur Dilettanten überfallen eine Bank, richtige Ganoven gründen eine. |
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jaykay Klassiker-Fan Beiträge: 80 Registriert seit: Mar 2009 |
27.03.2009, 12:05
(27.03.2009, 12:01)speyside schrieb: Das finde ich schon ziemlich abenteuerlich Vermutlich muss man das anhand einer Mess-Schallplatte überprüfen... Ich besitze leider keine und verlasse mich da nur auf mein Gehör. Wenn auch hohe Frauenstimmen in den Innenrillen nicht verzerren, ist alles o.k. Gruß Jürgen Gruß Jürgen |
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fibbser Unregistered |
27.03.2009, 12:10
(27.03.2009, 12:01)speyside schrieb: Das finde ich schon ziemlich abenteuerlich Ist schon klar Reiner, aber wenn ich einen TA habe, der vorher definitiv _nicht_ zum Arn passte, habe ich doch eine Möglichkeit des Anpassens, zugegeben in einem gewissen Rahmen; ...noch viel unpassender kann er ja nicht werden |
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speyside Nein danke! Beiträge: 144 Registriert seit: Mar 2009 |
27.03.2009, 13:03
(27.03.2009, 12:10)fibbser schrieb: Ist schon klar Reiner, Unter dem Aspekt hast du natürlich recht
Gruß
Rainer ------------------------------------------- Nur Dilettanten überfallen eine Bank, richtige Ganoven gründen eine. |
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fibbser Unregistered |
27.03.2009, 15:30
Hier noch mal die schematische Darstellung, wobei "rechts" wohl "geringere CU" bedeutet (100% sicher bin ich mir aber nicht):
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Pizza Unregistered |
27.03.2009, 15:46
Selbst das kleine AT 95 hat so eine "Vorrichtung" ???
Ich gehe gleich mal gucken... Gruß Roger |
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speyside Nein danke! Beiträge: 144 Registriert seit: Mar 2009 |
27.03.2009, 15:55
Ich kann nicht mehr gucken. Habe bei meinem AT 450 E den Nadelträger mit Sekundenkleber an den Korpus geklebt. Und beim AT OC 9 kann man den Nadelträger eh nicht wechseln.
Gruß
Rainer ------------------------------------------- Nur Dilettanten überfallen eine Bank, richtige Ganoven gründen eine. |
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fibbser Unregistered |
27.03.2009, 17:05
Mein AT 130E hatte es; das AT 13 hat es auch (bzw. deren Nadeleinschübe).
Soweit mir bekannt ist, ist dies ein typisches AT-Merkmal, zumindest bei den MMs |
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lini (-O-) Beiträge: 22 Registriert seit: Mar 2009 |
28.03.2009, 06:06
Volker: Ah, daher also Deine Frage drüben im Dual-Board...
Dann zitier ich mich doch einfach mal selbst: Volker: Die Bezeichnung für diese Schraube ist ein wenig irreführend, denn die fixiert eigentlich nur den hinteren Teil der Nadelträgereinheit im Plastikträger. Ob Du diese Schraube also etwas fester oder weniger fest anziehst, hat auf die Compliance erstmal keinen direkten Einfluss - damit ist sie also keine "adjustment screw", so wie man sich das eigentlich vorstellen würde. Dennoch hat die Schraube was mit der Compliance-Feineinstellung zu tun, denn je weiter man die Nadelträgereinheit in den Plastikträger schiebt, bevor man sie festschraubt, desto mehr "Vorspannung" kann man sozusagen auf den auf den Dämpfungsgummi (und damit auch auf die flexible Verbindung zwischen dem vorderem und hinterem Teil der Nadelträgereinheit) geben, womit die Aufhängung dann entsprechend steifer wird - wobei aber die grundlegende Compliance wohl ohnehin durch die jeweilis gewählte Dämpfungsgummi-Version weitgehend vorgegeben wird. Entsprechend hätte ich das Schräubli an ATs Stelle wohl eher "cantilever assembly lock screw" getauft, damit die Kundschaft nicht auf falsche Gedanken kommt... Grinsegrüße aus München! Manfred / lini |
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Pizza Unregistered |
28.03.2009, 09:37
Also beim kleinen AT 95 kann ich nichts endecken. Liegt vielleicht auch daran, dass das Schräubchen einfach nicht finde ...
Gruß Roger |
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lini (-O-) Beiträge: 22 Registriert seit: Mar 2009 |
28.03.2009, 18:35
Roger: An der Innenseite Deiner ATN95E sollte sich ein grüner, rechteckiger Zapfen befinden, in dem die Nadelträgereinheit befestigt ist. An der Oberseite jenes Zapfens solltest Du dann ein Löchlein sehen können: Wenn's das Schräubchen (noch) gibt, steckt's da drin (typischerweise mit etwas Schraubensicherungslack zugekleistert). Allerdings kann ich mich nicht entsinnen, mir je eine ATN95E näher angesehen zu haben, geschweige denn ein aktuelles Exemplar. Entsprechend wär's also durchaus möglich, dass AT für die Nadeln der Einstiegsklasse mittlerweile eine billigere Lösung als das übliche Schräubchen gefunden hat. Würd mich aber eher wundern...
Grüße aus München! Manfred / lini P.S.: Bei manchen AT-Nadeln (z.B. denen der AT70-Familie) ist das Loch mit dem Schräubchen übrigens nicht innen, sondern außen zu finden...
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.03.2009, 18:36 von lini.)
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fibbser Unregistered |
28.03.2009, 19:50
(28.03.2009, 06:06)lini schrieb: Volker: Ah, daher also Deine Frage drüben im Dual-Board... Jaja, wie klein ist doch die virtuelle Welt Nun ja, was man selbst nicht ausreichend weiß, recherchiert man an den richtigen Stellen, frei nach dem Motto: "Man muss nicht Alles wissen, es reicht wenn man weiß wo es steht..." Auch hier nochmal ein Dank an die Dual-Kollegen (lini, Du S..., Du bist ja auch einer davon ) |
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lini (-O-) Beiträge: 22 Registriert seit: Mar 2009 |
30.03.2009, 21:33
(28.03.2009, 19:50)fibbser schrieb: (...) Jaja, wie klein ist doch die virtuelle Welt (...) *lach* Jamei... Aber Du weißt ja: "Das Böse ist immer und überall." So ähnlich ist das auch mit diesem Lini - nur ist der eher harmlos als bös... Grinsegrüße aus München! Manfred / lini |
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